Now, that's cool.

1. Braden Walker
Selbst für jemanden, der sich so regelmäßig mit Coolness befasst wie ich – und zudem auch noch jeden Morgen vorm Spiegel von schier unaufhaltsamer Coolness geflasht wird – selbst für einen solchen Über-Fachmann in Sachen Coolness ist die abgelieferte Show des vergangenen Monats von Braden Walker ein absolutes Premierenspiel. Alter, wie unsagbar cool muss man denn eigentlich sein? Debut in nem unglaublich, keine Ahnung, wie bezeichnet man etwas, dass so unsagbar „retro“ ist, dass es schon wieder ZU retro ist, um geil zu sein? Naja, auf jeden Fall in der Unform seines Lebens, verkackt gleich den ersten Finisher seiner WWE Karriere und bringt dabei um ein Haar den unterhaltsamsten Typen des Rosters um. Dann Funkstille, Promo mit dem nächsten ECW Champion und – schawämm – Entlassung. Cowboys, die fand ich ja schon immer cool. Braden Walker ist ihr König.

2. Colin Delaney
Am Anfang war Colin ja ziemlich unscheinbar, erreichte aber eine ziemliche Coolness dadurch, dass er von alles und jedem aufs Maul bekam. Richtig aufs Maul, nicht nur so’n bißchen Tackling. Richtig. Trotz seines ursprünglichen Jobber-Status hat ihm diese Coolness zu einem Vertrag und einer langfristigen Storyline verholfen. Plötzlich dann der Heelturn gegen seinen Mentor Tommy Dreamer, den niemand so richtig verstanden hat, aber der vielleicht gerade deshalb so cool ist. Ganz besonders natürlich, weil Colin’s Underdog-Gimmick natürlich wunderbar zu einem Heel passt. Ähm. Oder? Hm. Egal, hier geht’s um Coolness, nicht um Logik.

3. William Regal
Es ging durch die Presse wie die Nachricht von der Erfindung des geräuschfreien Klettverschlusses: Der heißeste Free Agent des Universums, ach was, der Galaxy, ach was, der... ganzen… World Wrestling Entertainment, also… RAW… von denen, die gerade pausierten… und so – halt genau dieser heißeste Free Agent ist wieder da und bekommt gleich zu Beginn ein Programm mit dem World Heavyweight Champion. Ja, DEM World Heavyweight Champion, der außer Snitzky scheinbar niemanden im Roster clean besiegen kann. Dem nicht genug. Unser King of the Ring, die ehemalige Hauptattraktion des Brands, bekommt im direkten Anschluss auch gleich noch eine groß angelegte Storyline mit… oh mein Gott, ich hab’s vergessen. Striker? Noble? Marella? Ich weiß noch, irgendwas unglaublich Belangloses. Komm nicht drauf. Naja, auf jeden Fall ein ziemlich cooles Comeback, Herr Regal.

4. Great Khali
DAS, liebe Gemeinde, hat ja wohl absolut niemand kommen sehen. The Big Show, MVP, Umaga, Jeff Hardy und Mr. Kennedy. Alles Männer, denen ich den Spot beim Summerslam sofort gegeben hätte, die es glaubhaft hätten verdienen können, die gegen Triple H in der Herausforderer-Rolle bestanden hätten. Einzige Frage die blieb war nur noch, wer der fünf es denn nun werden würde. Haha, und die Überraschung war mindestens so GROSS wie die Dummheit dieses Wortspiels. Wer hat das Ding gemacht? Der Rieseninder mit den großen Füßen. Als ich das laß, schoss mir Bruce Willis‘ „Yippie Ya Yeah, Schweinebacke“ durch den Kopf und der Summerslam war gekauft. Denn DAS wird witztig.

5. The Mike Adamle
Mike Adamle ist ab sofort nur noch „Der Ruler“, denn genau das tut er momentan: rulen. Und nicht nur er, sondern ganz besonders die Entscheidung, ihn zum General Manager von RAW zu machen. Er gab uns Mike the Miz, jetzt schenkt er uns Batista gegen Cena. Er gab uns „C.M.“, jetzt katapultiert er Santino Marella ins Titelmatch bei einem der Big-4-PPV’s. Wenn der Wrestling-Gott eine Sonnenbrille trägt, den ganzen Tag im Bademantel rumläuft, kifft und White Russian säuft – dann ist er der Dude des Wrestling, und Mike Adamle ist sein Jesus. Mann, wird das geil, ich will den ganzen Tag nur noch RAW gucken.

Zu erwähnen wären:
6.       Vince McMahon für die so surreal scheinend rationale Entscheidung, CM Punk einen Main Event Push zu geben – was auch immer Du im Moment nimmst, nimm mehr davon!
7.       D’Lo Brown dafür, dass der Impact seines Comebacks so schnell verpuffte wie ein Knaller im Vakuum. SO hab ich mir seinen Run nicht vorgestellt.
8.       Domino für die unfassbare Tatsache, dass man ihn immer noch nicht aus dem Programm bei Smackdown genommen hat.
9.       Jim Neidhart für seine Gelassenheit, bei der Tatsache, dass man seine verdammt talentierte Tochter bei ihrem PPV-Debut gegen ein Betthäschen des Undertakers verlieren lässt.
10.   Der Typ, der Ashley Massaro gefeuert hat, dafür, dass er Ashley Massaro gefeuert hat.

08.08.2008